Ahrweiler, 04. Dezember 2024 – In festlicher Atmosphäre versammelten sich am Vormittag des 4. Dezember über 80 Gäste in der Eifelstube, um gemeinsam das traditionelle Hutenfest der Ahrhutgemeinschaft St. Barbara zu begehen. Unter der Leitung von Hutenmeister Heinz-Peter Hoppe wurde das Hutenfest zu einem Ort des lebendigen Austauschs, der Rückbesinnung und der Vorfreude auf kommende Herausforderungen.
Heimat als Gefühl der Gemeinschaft
Hutenmeister Hoppe betonte in seiner Ansprache, dass Heimat weit mehr als nur ein geografischer Ort sei. „Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl“, erklärte er und hob damit die identitätsstiftende Kraft der Gemeinschaft hervor. Hoppe verdeutlichte, dass Werte wie Absprachen, Auswahl, Freizeit, Fürsorge, Geduld, Offenheit, Solidarität, Toleranz, Verständnis, Vorbereitung und Vorsorge die Grundpfeiler eines gedeihlichen Miteinanders bilden. Diese Tugenden, so Hoppe, stärkten die Gemeinschaft in turbulenten Zeiten und böten Orientierung für die Zukunft.
Rückblick und Ausblick
Chronist Nils Kampmann untermalte diese Gedanken mit einem detaillierten Jahresrückblick. Er erinnerte an prägende Ereignisse, gemeisterte Herausforderungen und wegweisende Entscheidungen, die das zurückliegende Jahr in der Ahrhutgemeinschaft prägten.
Pastor Arno-Lutz Henkel lenkte den Blick optimistisch nach vorne: Er äußerte die Hoffnung, die Laurentius-Kirche am 10. August 2024, dem Gedenktag des Heiligen Laurentius, wiedereröffnen zu können. Diese Perspektive gebe allen Gläubigen wie auch der gesamten Gemeinde neuen Mut.
Herausforderungen beim Wiederaufbau
Bürgermeister Guido Orthen dankte dem Hutenmeister für dessen Appell an die Selbstverantwortung jedes Einzelnen. Gleichzeitig gab er einen umfassenden Überblick über die umfangreichen Baumaßnahmen im Rahmen des Wiederaufbaus nach der Flutkatastrophe. Überraschungen, etwa durch die Notwendigkeit, wohlmöglich neue Werte für ein Jahrhunderthochwasser einzukalkulieren, stellten Planer wie Verwaltung vor anspruchsvolle Aufgaben. Besonders erfreulich hob Orthen den Abschluss des Bauplanverfahrens für das Kloster Calvarienberg hervor, bei dem konstruktive Vorschläge aus der Bürgerbeteiligung direkt in die Planung einflossen.
Ortsvorsteher Ferdi Heuwagen blickte voller Vorfreude auf die Fertigstellung des neuen Friedhofs, der sich zu einem wahren Schmuckstück entwickeln werde. Zudem informierte er über die anstehenden Bauarbeiten in der Karl-von-Ehrenwall-Allee, die voraussichtlich 16 Monate andauern. Er rief die Bevölkerung dazu auf, dem Wiederaufbau mit einer positiven Grundhaltung zu begegnen, um die gemeinsamen Ziele bestmöglich zu erreichen.
Verbundenheit mit der Geschichte und ein Blick auf die Identität
Aloisiuskönig Leon Rosenthal spannte in seiner Rede einen eindrucksvollen historischen Bogen – von Angela Merkels „Wir schaffen das“, über den tragischen Bombenangriff auf das Ahrtor und den damaligen Willen zum Wiederaufbau der Ahrhut, bis hin zur heutigen Bedeutung dieses Wahrzeichens für die Schützengesellschaften. Damit erinnerte Rosenthal an die Kraft der Gemeinschaft in Krisenzeiten und an die ungebrochene Symbolkraft des Ahrtors.
Bürgerschützenkönig Jürgen Schmitz, der sich in seinem letzten Amtsjahr befindet, ließ seinerseits Zufriedenheit durchklingen. Er stellte bei sich selbst ein „Wie immer“-Gefühl fest – ein wohltuendes Zeichen von Normalität nach den Jahren von Flut und Pandemie.
Zuversicht für die Zukunft
Das diesjährige Hutenfest der Ahrhutgemeinschaft St. Barbara hat erneut gezeigt, wie eng Tradition, Gemeinschaftssinn und Zukunftsorientierung miteinander verwoben sind. In einer Zeit des Wiederaufbaus und der Neuorientierung steht die Ahrhut als Symbol dafür, dass Heimat ein Gefühl sein kann, das Menschen über Generationen hinweg verbindet und stärkt. Das Fest klang in der Gewissheit aus, dass die Gemeinschaft auch in den kommenden Monaten zusammenstehen wird, um Herausforderungen zu meistern und gemeinsam in eine hoffnungsvolle Zukunft zu gehen.