Fest der Ahrhutgemeinschaft in Ahrweiler
Am 4. Dezember ist Namenstag der heiligen Barbara, die auch Schutzpatronin der Ahrweiler Ahrhut ist. Also findet am Barbaratag auch das Hutenfest der Ahrhutgemeinschaft statt, das wieder mit einigen Überraschungen aufwartete. So verkündete Hutenmeister Jochen Ulrich seinen Rückzug vom Amt des Vorsitzenden der Gemeinschaft. Was einst Übergangslösung sein sollte und nach Ulrichs Worten im Jahr 2000 bestimmt kein Traumziel war, endet nach 22 Jahren im kommenden Januar.
„Danke für diesen Lebensabschnitt“, sagte der scheidende Hutenmeister zum Ende des Festkommerses in der frisch aufgebauten Eifelstube. „Noch schöner als es ohnehin schon war“, sei es dort, befand Bürgermeister Guido Orthen, während gleich nebenan im Bistro des Hauses die Frauen der Ahrhut ihren eigenen Frühschoppen feierten. Eine große Überraschung hatte auch der Heimatverein parat, der die Seniorenarbeit der Ahrhutgemeinschaft schon immer ganz besonders kräftig unterstützte.
In diesem Jahr überreichte der Vorsitzende Hans-Georg Klein 1800 Euro als Spende. Auch die Junggesellen hatten bereits 1000 Euro für die Durchführung des Martinsbrauchtums erhalten. Überraschend für die Hutengemeinschaft war schon am frühen Morgen, dass der Festgottesdienst von Regens Volker Malburg aus Lantershofen zelebriert wurde. Malburg nutzte die Einladung zum anschließenden Frühschoppen, um die heilige Barbara einmal näher zu betrachten. Er bezeichnete die Schutzpatronin als starke Frau, die sich nicht habe einschüchtern lassen, so wie es aktuell das Ahrtal in seiner größten Krise der letzten 100 Jahre auch nicht tue.
Aufbruch und Lichtblicke
Auch der Verwaltungsratsvorsitzende der Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler, Paul Radermacher, sprach von Aufbruch und ersten Lichtblicken im Pfarrbezirk St. Laurentius. Radermacher berichtete, dass im ehemaligen Heizungsraum der Laurentiuskirche nun mittels Biogas Wärme für die umliegenden Liegenschaften der Kirche produziert werde und dieses Wärmenetz wohl weiter ausgebaut werden soll.
Bürgermeister Orthen ging derweil nicht nur auf Schadensbilder und Neuaufbau ein, er betrachtete auch die mentale Situation der Menschen in der Stadt, in der jede neue Geschäftsöffnung, aber auch der Weihnachtsmarkt Mut machten. Der Stadtchef berichtete von einem entstehenden modernen Ahrtorfriedhof, für dessen Sanierung jüngst ein Förderbescheid über fünf Millionen Euro ankam. Überhaupt solle die Planung für den Bereich vor dem Ahrtor spätestens im ersten Quartal 2023 Formen annehmen, man wolle nun schnell Klarheit haben.
Weitere Grußworte sprachen der stellvertretende Ahrweiler Ortsvorsteher Ferdi Heuwagen, Burgundia Lena Körtgen, Karnevalsprinzessin Ingrid I. sowie Vertreter der Ahrweiler Schützengesellschaften und der Junggesellen.
Zum Auftakt des Frühschoppens hatte Chronist Nils Kampmann von 1100 Tagen seit dem letzten Hutenfest geredet und über die Aktivitäten des vergangenen Jahres berichtet. So sei der 29. Januar, an dem man in der Ahrhut den Bombenangriffen 1945 gedenkt, nun zu einem Tag der Stille auch im Gedenken an die Opfer und Zerstörungen der Flutkatastrophe von 2021 geworden.